Breitbandausbau im HSK.

Kabelgraben im Neubaugebiet

Die Breitband-Internetversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor für den Hochsauerlandkreis. Sie gehört deshalb wie die Straße oder die Schiene zur Verkehrsinfrastruktur unserer Region. Als der Hochsauerlandkreis im Jahr 2005 damit begann, sich für seine Kommunen intensiver mit der Fragestellung einer flächendeckenden Breitband-Telekommunikationsinfrastruktur zu befassen, nahm er eine Vorreiterrolle in Nordrhein-Westfalen ein. Mittlerweile sehen sich immer mehr Landkreise und Kommunen, nicht nur in Nordrhein Westfalen, mit der Problematik einer mangelnden Internet-Anbindung in ländlichen Regionen konfrontiert.

Die in einem Modellprojekt vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Erstellung eines Leitfadens mit dem Titel "Breitband-Telekommunikationsinfrastruktur in ländlichen Flächenregionen am Beispiel des Hochsauerlandkreises - Projektdokumentation, Erfahrungsbericht und Handbuch zur Vorgehensweise" führte zu bundesweiter Aufmerksamkeit und Anerkennung und setzte neue Standards. Immer mehr Landkreise und Kommunen folgen bei ihrer Breitband-Strategie dem bewährten Vorgehensmodell des Hochsauerlandkreises - mit wachsendem Erfolg.

Im Februar 2007 wurde die Breitband-Initiative Hochsauerlandkreis unter Beteiligung der Fachhochschule Südwestfalen ins Leben gerufen, die zunächst ermittelte, wie die DSL-Versorgungslücken - unter Einbeziehung aller dazu in Frage kommenden Technologien - im Kreisgebiet geschlossen werden können. Die unterversorgten Regionen im Hochsauerlandkreis wurden exemplarisch untersucht, technische Lösungsansätze aufgezeigt und ein Portfolio an geeigneten Maßnahmen und Anbietern identifiziert. 

Damit es aber zur konkreten Umsetzung und damit zu einer praktischen Verbesserung der Versorgungssituation kommen konnte, empfahl die Breitband-Initiative nach Abwägung der bekannten Alternativen, die Gründung einer Telekommunikations-Infrastrukturgesellschaft. Diese kreiseigene Gesellschaft investiert seit 2008 in die notwendige Netzinfrastruktur, um unversorgte Haushalte und Unternehmen, gemeinsam mit den Anbietern am Markt, per Richt-Funk an ein Hochleistungs-Glasfasernetz anbinden zu können. Diese Netz-Dienst-Trennung befördert gleichzeitig Wettbewerb und Investitionen anderer Telekommunikationsanbieter und schafft tragfähige Lösungen - auch für kleinste Ortschaften im Hochsauerlandkreis.

Aufbauend auf den Kenntnissen und Erfahrungen aus dem Hochsauerlandkreis, wurde 2009 das Breitbandkompetenzzentrum Nordrhein-Westfalen (BBCC.NRW) mit dem Ziel gegründet, Entwicklungen und Strategien langfristig weiterzuverfolgen. Das BBCC.NRW bietet auch anderen Landkreisen eine neutrale Beratung in Fragen der Breitbandversorgung an.

Was ist FTTC?

Fibre-to-the-Curb (FTTC) oder Fibre-to-the-Cabinet (FTTC) bedeutet "Glasfaser bis zum Bordstein/Straßenrand". Die VDSL-Infrastruktur der Deutschen Telekom in den Großstädten Deutschlands ist eine typische FTTC-Installation. In der FTTC-Architektur endet das Glasfaserkabel in einem grauen Kasten, im Kabelverzweiger (KvZ), der am Straßenrand steht. Von diesem Anschlussverteiler aus werden die vorhandenen Kupferkabel bis zum Kunde weiter verwendet. Im Kabelverzweiger ist dafür ein aktive Komponente installiert, die die Signale von Glasfaser auf Kupferkabel bzw. umgekehrt umsetzt. Dazu unterscheidet sich auf beiden Seiten die Übertragungstechnik. Die Umsetzung ist recht aufwendig und erfordert aktive Komponenten. Weil die Hauptkabel im städtischen Bereich in Rohren verlegt sind, lassen sich hier Glasfaserkabel kostengünstig einziehen. Dazu werden Kanaldeckel geöffnet und in einem freien Rohr ein Glasfaserkabel bis zum nächsten Kanaldeckel eingezogen. Problematisch ist die Verkabelung zwischen Vermittlungsstelle (VSt) und Kabelverzweiger in ländlichen Gebieten. Dort ist das Kupferkabel meist direkt im Erdreich vergraben. Der Austausch durch ein Glasfaserkabel ist nicht so einfach möglich. Für die Verlegung eines Glasfaserkabels muss in der Regel das Erdreich aufgegraben werden. Die Kosten für einen Kilometer liegen bei 50.000 bis 100.000 Euro.

Was ist FTTB?
Fibre-to-the-Building (FTTB) bedeutet "Glasfaser bis zum Gebäude". Die FTTB-Architektur sieht vor, dass das Glasfaserkabel innerhalb des Gebäudes endet, in dem der Kunde seinen Anschluss hat. Genauer gesagt endet das Glasfaserkabel am APL (Abschlusspunkt Linientechnik) bzw. HÜP (Hausübergabepunkt) oder in der Nähe davon. Der APL befindet sich meistens im Keller des Gebäudes. Innerhalb des Gebäudes wird die vorhandene Kupferverkabelung verwendet, um bis in die Wohnungen zum Teilnehmeranschluss (TA) zu kommen. Dort wird ein IAD (Integrated Access Device) angebracht, an dem die Endgeräte angeschlossen werden. Die FTTB-Architektur kommt vorwiegend im städtischen Bereich zum Einsatz. Denkbar ist die Anbindung von Hochhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen, die aus vielen einzelnen Wohneinheiten bestehen. Meist steht der Kabelverzweiger oder die Vermittlungsstelle direkt vor dem Haus. Da bietet es sich an, von dort aus, ein Glasfaserkabel bis ins Gebäude zu verlegen. Innerhalb des Gebäudes werden die einzelnen Wohneinheiten über die bestehende hausinterne Kupferverkabelung mit Internet versorgt.
Was ist FTTH?
Fibre-to-the-Home (FTTH) bedeutet "Glasfaser bis in die Wohnung". Die FTTH-Architektur sieht vor, dass das Glasfaserkabel in den Wohnungen des Kunden am Teilnehmeranschluss (TA) endet. In der Regel ist das eine Anschlussdose in der Wand, die sich an einer zentralen Stelle in der Wohnung befindet. Eine Variante davon ist FTTB (Fibre-to-the-Building oder Fibre-to-the-Basement). Hier endet das Glasfaserkabel hinter der Hauseinführung. Üblicherweise gibt es bei Einfamilienhäusern keinen Unterschied zwischen FTTB und FTTH. Hier endet das Glasfaserkabel in der Regel immer hinter der Hauseinführung. Hier ist der APL (Abschlusspunkt Linientechnik) bzw. HÜP (Hausübergabepunkt) angebracht. Dahinter sitzt das ASG (anwendungsspezifische Gerät). Es handelt sich dabei um ein ONT, CPE, NTFA oder Fibre Node, die den Netzabschluss darstellen. Der ASG wird häufig mit dem IAD (Integrated Access Device) kombiniert. Der IAD ist ein Multifunktionsgerät, dass vom Netzbetreiber oder Provider bereitgestellt wird. Im IAD sind die Zugangsdaten des Kunden gespeichert. Vom IAD werden Telefonanschlüsse über TAE und der Internetzugang über RJ-45 oder WLAN bereitgestellt. Für die Heimvernetzung braucht es ein Glasfaserkabel das die optischen Eigenschaften von Glasfaserkabel und die Biegsamkeit von Kupferkabel hat. In den Anwendungsbereichen von FTTH kommen wesentlich kleinere Biegeradien vor, als bei üblichen Glasfaser-Installationen. Das Kabel muss dem Standard ITU-T-G.657B entsprechen.
Was ist FTTD?
Fibre-to-the-Desk (FTTD) bedeutet "Glasfaser bis zum Schreibtisch". Es handelt sich dabei um eine sogenannte "Vollverglasung", bei der die gesamte Übertragungsstrecke von der Vermittlungsstelle bis zum Schreibtisch aus Glasfaser besteht. Das bedeutet, auch von der Anschlussdose (TA) bis zum Endgerät (TE) wird ein Glasfaserkabel verwendet.

Gerne unterbreiten wir auch Ihnen ein individuelles Angebot. Nutzen Sie dazu bitte eine unserer vielen Kontaktmöglichkeiten.

Unsere Leistungen
Unsere Leistungen
  • Übernahme strategischer Koordinationsaufgaben zwischen Netzbetreiber und Bauherr
  • Durchführung von Standort-Überprüfungen auf ÜP4-Verfügbarkeiten
  • Grobkostenkalkulation von Aus- und Tiefbaumaßnahmen
  • Überprüfung aktueller Bestandsverträge
  • Ausarbeitung von Rahmen- und Sondervereinbarungen mit den Netzbetreibern

Jetzt anfragen